oceanclub presents marke B 02
berlin labels 13.12.2002 volksbühne, rosa luxemburg platz, berlin

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volksbühne berlin



das marke B buch
das buch
Es gibt ihn nicht, den Sound of Berlin.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versammelt hier die Marke, die keine ist, die Essenz einer unabhängigen Berliner Labelszene, deren Stärke und Zusammenhalt gerade in ihrer Heterogenität verankert ist.
Ob Minimalelektronik oder Trashpop: Entstanden aus Clubs, Publikationen, Konzepten, Kollektiven, DJ-Sets, Festplatten, Abnabelungsprozessen von großen Labels oder auch ganz einfach dem Wunsch, die eigene Musik oder Lieblingsband in die Welt zu tragen, sind neu Hinzugezogene, Alteingesessene, Urgesteine und zarte Pflänzchen, Viel-Releaser und sparsame Veröffentlicher dennoch verwandt in ihrem Mut zu Konsequenz und Eigenart. Durchgehend mit großem Herz bei der Sache, werden Platten und Künstler in liebevoller Heimarbeit aufgepäppelt und großgezogen, in einer selbstgeschaffenen Nische, die auch anderen Platz zum Austausch bieten darf. Und es ist diese Haltung, diese geistige Unabhängigkeit, die Marke B unter sich vereint.
Der Ocean Club, als Herausgeber und sorgfältiger Selektor, ließ den versammelten Labels völlige Freiheit bei der Gestaltung ihrer Seiten. Als uneditierte, direkte Werkschau und Momentaufnahme stellt Marke B somit die Großen und Obskuren gleichwertig nebeneinander mit ihrer Vorstellung von sich selbst. Ob als zentraler Mittelpunkt oder dezente Fußnote – die Labels spiegeln sich in ihren Seiten, weit über eine nüchterne Auflistung der bisherigen Veröffentlichungen hinaus.
Marke B ist folglich so bunt und widersprüchlich wie die versammelten Labels selbst – slick, wild, verspielt, aufgeräumt, monochrom, kindlich, rough, collagiert, vielschichtig, simpel, laut, minimalistisch, direkt, subtil, arrogant, durchdacht, homogen, peripher, modern, zeitlos, nostalgisch, zusammengestückelt, solide, improvisiert, leise, mutig, dezent, zentral, fragil, entzückend, berückend und einfach da.

Sonja Commentz


Ein Jahr ist es her - geplant als Forum der überaus aktiven Berliner Labelszene wurde die erste Bären-Veranstaltung von Ihrem eigenen Erfolg und einer wahren Begeisterungswelle wahrlich überrollt: Plötzlich machte alles Sinn!

Bei genauer Betrachtung offenbart die hier ansässige Indiependent-Labelkultur einen ernsthaften, vielschichtigen und vor allem überaus großzügigen Umgang mit ihren Musikern und Künstlern. So ist es uns ein Vergnügen, in diesem Dezember mit den Berliner Marken in Serie zu gehen, um dem kreativen Nukleus erneut eine interessante Plattform zur Präsentation und Austausch zu bieten. Auf bewährt hohem Niveau versammelt der Ocean Club nun zum vierten Mal heimliche Perlen und ausgemachte Lieblinge in der Volksbühne - wie immer autoritär kuratiert von Gudrun Gut, Thomas Fehlmann und Daniel Meteo, unterstützt durch die Musikwirtschaftsinitiative der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen.

Gemäß dem bewährten Ocean Club Prinzip "nur Highlights" werden hier kreative Helden im Wunschkonzert zusammengeführt, kleine Kostbarkeiten aus der vielseitigen Berliner Labellandschaft herausgepickt und auf allen drei Bühnen zu spannungsgeladenen Brückenschlägen verarbeitet. Während im Theaterraum das Publikum nach den Konzerten zum Tanzen auf die Bühne strömt, warten im Grünen und Roten Salon fein getrennt Knuspersounds und Trashrockbeats auf umtriebige Fans, durchsetzt von DJs und visuellen Attentaten - eine Veranstaltung mit Mixtapecharakter, eine visuelle Radiosendung zum Durchtanzen. Und als weiteres Bonbon werden einige geschätzte Labelmacher - die sonst nur im Hintergrund fungieren - als DJs der geneigten Hörerschaft ihre Lieblingsmusik im Sternfoyer darbieten.

Dabei bietet markeB Einblick vor und hinter die Kulissen, denn neben den ausgewählten Auftritten dürfen hier auch die Labels entscheidend Flagge und Charakter zeigen - in den Fluren wagt man mit Sofa, Projektor, Laptop und Enthusiasmus die unterhaltsame Selbstdarstellung und schafft so ein Forum für Kommunikation, Aufmerksamkeit und Austausch, das Betreibern und Publikum einen genaueren Blick auf die erstaunlich heterogene Szenerie weitab eines Standardpops der selbstausgerufenen neuen Berliner Schule ermöglicht.

Auch diesmal wird die Veranstaltung wieder live vom Klubradio(TM) ins Netz gebeamt und damit auch für die wachsende Interessentengemeinde im In- und Ausland zugängig (Der Klick-Ansturm im letzten Jahr war sehr ermutigend!). Ausserdem wird es wieder eine Labelgalerie geben wie im letzten Jahr, bewährt betreut von Alex Eßl.

Abgerundet und entscheidend ergänzt wird marke B übrigens durch ein ambitioniertes Projekt - die erste, grossangelegte Diskografie der Berliner Labelkultur, die im Buchformat (Verbrecher Verlag) zur Veranstaltung vorgestellt wird.

kuratoren:
gudrun gut, musikerin, radioproduzentin (oceanclub auf radioeins), labelmacherin (monika ent.)
thomas fehlmann, musiker, verleger, radioproduzent (oceanclub auf radioeins)
daniel meteo, musiker, agenturbetreiber (flow.er), labelmacher (meteosound)


presented by de:bug, the wire, spex, snafu.de, radio eins, viva electronic beats

live-stream: klubradio





lineup
13.12.2002

GROSSER SAAL
real-video von klubradio
thomas fehlmann, dj (oceanclub)
gonzales, live (kitty yo)
masha qrella, live (monika)
schneider tm, live (city slang)
- dancefloor
monika kruse, dj (terminal m)
soundhack, dj (soundhack)
tikiman + scion, live (burial mix)
visuals by flora + fauna vision


STERNFOYER
labelmacher legen auf

gudrun gut, dj (oceanclub, monika)
charlotte goltermann, dj (ladomat)
thomas morr, dj (morr music)
klemens wiese, dj (mute)
christof ellinghaus, dj (labels/city slang)
visuals by oceanclub




ROTER SALON
real-audio von klubradio
chica paula, dj (oceanclub + fortina)
danzen jetzt, live (klangkrieg)
extra produktionen, live (freizeitglauben)
modeselektor, live (bpitch control)
phon.o, live (shitkatapult)
highfish, dj (wmf rec)v visuals by tulip
GRÜNER SALON
daniel meteo, dj (meteosound)
balduin, live (crippled dick)
christian kleine, live (cco)
kazi lenker, dj (de:bug hartwaren)
fat jon, mc (morr music)
andrew pekler, live (scape)
safety scissors, live (proptronics)
mikael stavöstrand, live (mitek)
visuals by a.aroma
monolake lounge
imbalance computer music: technicolor (audiovideoprojekt)

nbi lounge
neue berliner initiative (audiovideoprojekt)




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